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AutorenbildKatharina Muck

FOMO und JOMO - und von der Freude etwas zu verpassen



Treibt dich die Angst, etwas zu verpassen, auch an? Bist du innerlich unruhig, wenn du nichts tust? Dann leidest du vielleicht unter FOMO – Fear of Missing Out. FOMO beschreibt die ständige Sorge, wichtige Ereignisse oder tolle Erlebnisse zu verpassen. Und lass uns ehrlich sein, vor allem Social Media triggert da einiges...

Mit Achtsamkeit und bewusster Selbstfürsorge kannst du lernen, im Moment zu leben und die innere Unruhe zu besiegen. Das was Du dann brauchst ist das Gegenteil von FOMO – und zwar JOMO – damit gelingt es Dir, wieder mehr den Moment zu genießen und auch die Freiheit jenseits von FOMO wieder zu finden.


JOMO

JOMO steht für Joy of Missing Out 🎉

Vor allem dank Social Media werden wir eigentlich permanent getriggert – getriggert ein besseres Leben zu führen, schönere Urlaube machen zu müssen, auf tollere Feste gehen zu sollen, tolleres Essen zu genießen und und und - JOMO die erfrischende Gegenbewegung. Es bedeutet, das Glück im Moment zu finden und den Druck loszulassen, überall dabei sein zu müssen.


Grad im Sommer, wenn dauernd überall etwas angeboten ist, ist es um so wichtiger, auf sich zu hören und die eigenen Bedürfnisse zu achten – sonst war man zwar auf jedem Fest und hat jede*n gesehen, aber mit sich selbst, war man nicht in Verbindung.

JOMO erinnert uns daran, dass es okay ist, einfach mal abzuschalten und das zu tun, was uns wirklich glücklich macht.


Kleshas - oder was FOMO mit dem Yogastutra nach Pantanjaly zu tun hat...

Die Kleshas sind geistige Hindernisse, die uns nach dem Yogasutra von Pantanjali daran hindern, inneren Frieden zu finden. Eine dieser Kleshas ist Raga – die Anhaftung an alles Schöne und Angenehme. Genau das, was FOMO in uns auslöst!


Diese Anhaftung lässt uns glauben, dass wir nur glücklich sind, wenn wir ständig aufregende Erlebnisse haben. Doch wahres Glück finden wir, wenn wir lernen, loszulassen und den Moment zu genießen, unabhängig von äußeren Einflüssen.

Achtsamkeit kann uns dabei helfen, den inneren Frieden zu finden und die Sorge loszulassen etwas zu verpassen.


Schon Buddha sagt: "Die Wurzel des Leidens ist die Anhaftung an das Vergängliche." Dieses Zitat unterstreicht die Weisheit, dass wahres Glück und innerer Frieden nicht durch das Festhalten an flüchtigen Momenten erreicht werden, sondern durch das Loslassen und das Leben im Hier und Jetzt.



Was sagt die Wissenschaft dazu - FOMO und das Belohnungssystem im Gehirn:

Dopamin: Dopamin ist ein Neurotransmitter, der eine zentrale Rolle im Belohnungssystem des Gehirns spielt. Es wird oft als das "Glückshormon" bezeichnet, da es mit Belohnung, Motivation und Vergnügen in Verbindung gebracht wird. Wenn wir neue Informationen, soziale Interaktionen oder potenziell aufregende Ereignisse erleben, schüttet das Gehirn Dopamin aus. Dies verstärkt unser Verlangen nach diesen Erfahrungen.


FOMO ist eng mit dem Belohnungssystem unseres Gehirns verbunden, vor allem mit Dopamin. Die ständige Suche nach neuen Erlebnissen und sozialen Bestätigungen, ob durch Social Media oder durch das ständige Teilnehmen an Events und Partys, kann uns regelrecht süchtig machen.

  • Studien zu FOMO und Vergleich: Forschungen zeigen, dass Leute mit hoher FOMO mehr Zeit in Social Media verbringen und sich oft negativ mit anderen vergleichen. Das kann zu niedrigem Selbstwertgefühl und Stress führen.

  • Gehirnuntersuchungen: Studien haben gezeigt, dass FOMO die gleichen Gehirnregionen aktiviert wie bei Suchtverhalten. Das zeigt, dass FOMO eine neurologische Basis hat und ähnlich funktioniert wie andere Süchte.

  • Psychische Auswirkungen: FOMO kann Angst, Stress und Depressionen verursachen. Das ständige Gefühl, etwas zu verpassen, kann uns dauerhaft unzufrieden und unruhig machen.


Um die negativen Auswirkungen von FOMO zu verringern, sollten wir uns auf echte, positive soziale Interaktionen und Aktivitäten konzentrieren, die unser Wohlbefinden steigern, und lernen, dass es okay ist, auch mal nein zu sagen und eine Pause zu machen.



Wenn FOMO mal als gute Idee im Gehirn angelegt wurde - was soll dann die Idee von JOMO eigentlich?


Grundsätzlich ist es glaube ich wichtig zu verstehen, dass Ideen und Konzepte im Gehirn, als sie angelegt wurden, nicht davon ausgehen konnten, dass wir uns mal mit Handys , Social Media, und insgesamt einem “zu viel” als Problem auseinandersetzen würden müssen - sprich wir arbeiten mit einer Gehirnversion, die auf ganz andere Probleme ausgelegt war… daher kam es eben auch sein, dass wir vom Gehirn für ein “ungünstiges” Verhalten mit Dopamin “belohnt” werden…


Und trotzdem lohnt es sich, darauf zu verzichten. JOMO hat viele wissenschaftlich belegte Vorteile, die sich positiv auf unser Gehirn und unser allgemeines Wohlbefinden auswirken.


Heisst also eigentlich, wenn wir aufhören überall dabei sein zu wollen, haben wir mehr davon ;)


Wissenschaftliche Vorteile von JOMO

  1. Reduzierter Stress und Angst durch weniger Cortisol: Durch das bewusste Verpassen und Genießen des Moments wird das Stresshormon Cortisol im Körper reduziert. JOMO hilft, den ständigen Druck und die Angst, etwas zu verpassen, zu lindern. Dies führt zu einem entspannteren und gelasseneren Lebensstil.

  2. Erhöhtes Wohlbefinden durch mehr Endorphine und Serotonin: Indem man sich auf positive Aktivitäten wie Lesen, Natur genießen oder Sport konzentriert, werden Endorphine und Serotonin freigesetzt. Diese Neurotransmitter sind dafür bekannt, das allgemeine Wohlbefinden und die Zufriedenheit zu steigern.

  3. Besserer Schlaf durch weniger Bildschirmzeit: JOMO ermutigt dazu, weniger Zeit vor Bildschirmen und auf sozialen Medien zu verbringen. Weniger Bildschirmzeit, besonders vor dem Schlafengehen, führt zu einem besseren und tieferen Schlaf, da die Produktion von Melatonin nicht gestört wird.

  4. Gesteigerte Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit durch mehr Zeit für Selbstreflexion: JOMO bietet die Möglichkeit, mehr Zeit mit sich selbst zu verbringen und sich auf innere Bedürfnisse und Wünsche zu konzentrieren. Dies fördert Selbstbewusstsein und Achtsamkeit, was wiederum zu einem glücklicheren und erfüllteren Leben führt.

  5. Verbesserte mentale Gesundheit: Studien zeigen, dass Menschen, die bewusst weniger Zeit in sozialen Medien verbringen und sich auf reale, erfüllende Aktivitäten konzentrieren, weniger anfällig für Depressionen und negative Gedankenmuster sind.


JOMO hat viele wissenschaftlich belegte Vorteile, die sich positiv auf unser Gehirn und unser allgemeines Wohlbefinden auswirken. Indem wir lernen, das Glück im Moment zu finden und den Druck loszulassen, überall dabei sein zu müssen, können wir ein erfüllteres und gesünderes Leben führen.


Woher weiss ich was mir guttut?

Es gibt verschiedene Coaching-Methoden, die dir helfen können, in Verbindung mit dir selbst zu treten und herauszufinden, welche Aktivitäten dir wirklich guttun und welche nicht. Letztendlich geht es dabei darum, in Verbindung mit dir selbst zu treten. Nur Du alleine weißt, was Dir Energie gibt und was Dir welche nimmt. Daher braucht es ein "in sich rein hören und spüren" – abseits von dem was Andere sagen. Dann kannst Du Deine wahren Wünsche und Bedürfnisse entdecken und genau die Aktivitäten zu finden, die dir wirklich guttun.


Dabei helfen dir u.a. anderem Achtsamkeitstechniken und Atemübungen sowie Meditation und auch eine entsprechende Yoga Praxis. Außerdem natürlich Journaling und Selbstreflexion und Visualisierungsübungen inkl. Bodenanker die Dir helfen eine Gefühls- oder eben Energieanalyse für Dich selbst zu machen.


Und natürlich kann Dich auch ein die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Coach oder Mentor, der dir hilft, deine Ziele zu klären und deinen Weg zu finden, unterstützen.



Die Macht der Gewohnheit

Mach Dich darauf gefasst dass es ab und zu schief gehen wird. Das ist nicht schlimm, feier die Erfolge und freu dich über alles was klappt. Und vor allem, hör nicht gleich wieder auf. Wir haben heute fast keine Fehlertolleranz mehr, aber als wir als Kinder Laufen gelernt haben, haben wir auch nach dem ersten Versuch, als wir wieder auf dem Hosenboden gelandet sind damit aufgehört. Wir haben es weiter versucht – bis es geklappt hat. Diese Qualität brauchen wir auch heute wieder mehr im Leben – vor allem, wenn wir etwas neues lernen wollen – und unser Verhalten zu ändern, heißt zu lernen, wie wir neu mit altbekannten Situationen umgehen!


Es hilft aber sich im Vorhinein schon im Klaren darüber zu sein, was deine Trigger sind, und diese zu vermeiden. Ist es das Foto der Freunde auf einer Party gegen die du dich entschieden hast? Dann schau an dem Abend, an dem Du lieber daheim geblieben bist nicht bei Social Media vorbei. Am nächsten Tag kann es Dich zwar noch triggern, aber du wirst nicht anfangen zu überlegen ob du doch noch hin gehst... ;-)

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